Interview mit der Reiseschriftstellerin und Globetrotterin Rochssare Neromand-Soma
Mir sind nachhaltiges Reisen und die Nähe zur Natur und Menschen vor Ort besonders wichtig.
Da meine Reisen gerne auch mal strapaziös sind, lege ich großen Wert auf die Qualität meiner Ausrüstung und ein kleines Packmaß - deswegen bin ich auf Jeckybeng gestoßen.
JB: Kannst Du Dich kurz vorstellen?
RN: Hey, ich bin Rochssare, 36, gebürtige Hamburgerin mit iranischen Wurzeln. Ich bin seit 2011 dauerhaft auf Reisen und schreibe Bücher darüber. Ich bin langsam unterwegs, am liebsten über Land und wenn's geht per Anhalter. Ich mag es tief in die Kultur des Reiselandes einzutauchen, verschiedene Ecken zu besuchen und das Leben der Einheimischen mitzuerleben.
Ich war ganz am Anfang zwei Jahre in Südamerika unterwegs und habe dann eine verrückt lange Reise per Anhalter von Deutschland nach Indonesien gewagt.
Momentan bin ich in Marokko und werde wohl über Land über Westsahara und Mauretanien nach Senegal und Gambia reisen. Mir gefällt die Idee, mich in Afrika ein bisschen genauer umzusehen
JB: Wie kamst Du zum Reisen & Schreiben?
RN: Ich habe im Ruhrgebiet Literatur und Medien studiert und bin direkt nach dem Studium nach Argentinien geflogen. Das war 2011. Der Reiseblog zu dieser Reise, der eigentlich nur für Freunde und Familie gedacht war, wurde dann immer beliebter und dann kam die Anfrage vom Verlag, ihn in Auszügen als Buch rauszubringen.
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JB: Was sind die Herausforderungen einer Globetrotterin?
RN: Man bringt sich auf Reisen ja freiwillig in die Situation immer wieder vor Problemen zu stehen, die irgendwie gelöst werden müssen. Wo schlafe ich heute, was esse ich, wie komme ich von A nach B, was gibt es dort zu sehen und wie stelle ich das am besten an.
Es gibt keine Routine und jeder Schritt muss eigentlich immer neu durchdacht werden. Man muss sich auf neue Länder, Kulturen, Sitten und Sprachen ein- und umstellen, Visaangelegenheiten klären, rechtzeitig ins nächste Land reisen etc. Ganz alltägliche Dinge sind eine Herausforderung, weil immer alles neu und unbekannt ist. Aber das ist es ja auch, was mir am Reisen gefällt. 
JB: Gibt es ein Lieblingsland bzw. Ort? Wenn ja, warum dieses?
RN: Ich mag die Idee nicht, die Länder, die ich besucht habe zu kategorisieren oder zu bewerten. Mit diesem Gedanken reise ich überhaupt nicht, weil es auch nicht in erster Linie darum geht, ob mir ein Land gefällt oder nicht.
Ich möchte sehen, wie es dort ist und begreifen, warum es hier zum Beispiel ganz anders ist als dort; Unterschiede aber auch Gemeinsamkeiten finden. Aber ich merke immer wieder, dass fast alle Geschichten, die ich bei einem Kaffee oder Glas Wein erzähle aus meiner Zeit in Indien stammen. Ich muss also zugeben, dass Indien für mich eine spezielle Erfahrung war, weil es so ein intensives Reiseland ist.
JB: Kannst du uns etwas mehr zur Arbeit an deinem aktuellen Reisebuch erzählen und warum wir dies lesen sollten?
RN: Mein letztes Buch "Götter, Gurus und Gewürze" berichtet von meiner zweijährigen Reise per Anhalter durch Indien. Und ich glaube ernsthaft, dass es kein besseres Land gibt als Indien, wenn man ein Buch darüber schreiben möchte. Indien ist intensiv, voller Farben, Gerüche, Menschen und Geschichten, die erzählt werden wollen.
JB: Wie verdienst Du Dein Geld?
RN: Ich verdiene mein Geld tatsächlich mit Reisebüchern, lebe aber auch bescheiden, besitze nicht viel etc. und weiß mittlerweile ganz gut, wie man gut und günstig reist.
Ich reise gerne, bin gerne unterwegs, lerne gerne dazu und lasse mich eines Besseren belehren. Ich probiere gerne Neues aus und Neues kennen. Ich freue mich, wenn ich jeden Tag ein bisschen schlauer werde und besonders, wenn ich irgendwo Früchte finde, die ich noch nicht kenne. Ich spreche gerne mit Leuten, die ein komplett anderes Leben und Denkweisen haben als ich.
Ich trinke gerne Kaffee mit Menschen, die ich mag und wenn es irgendwo etwas zu feiern gibt, sage ich selten nein.
JB: Wie sieht ein typischer Tag im Leben von Rochssare Neromand-Soma aus?
RN: Ich bin tatsächlich viel unterwegs. Es gibt immer etwas zu sehen und zu entdecken. Ich bin wahnsinnig viel zu Fuß unterwegs und mag das total gerne. Ich bin gerne in der Natur, die Berge sind mir am liebsten, große Städte sind aber auch immer spannend und im Grünen geht mir immer das Herz auf.
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In 5 Jahren bin ich hoffentlich noch immer glücklich, zufrieden, entspannt und voller Energie und mache das, was ich am liebsten mag. Da kann ich mir aber viele Szenarien vorstellen, in denen das möglich ist. Das kann auch etwas ganz anderes sein, als das was ich jetzt mache und eigentlich würde mich nichts überraschen.
JB: Was fällt Dir zu folgenden Stichwörtern ein?
JECKYBENG Outfit: Seaman Sweater, Short Jacket, The Petterson Hat
