JB: Kannst Du Dich kurz vorstellen?
MH: Habadere. Mei Name is Michael Honig. Bin geboren in Hirschau in der Oberpfalz und 29 Jahre alt.
JB: Wie kamst du zum Rappen?
MH: Zum Rappen kam ich irgendwann mit 14 oder 15 durch an Kumpel. Der hat so gaudihalber Texte gschrieben und ich hab a Bock drauf kriegt. Am Anfang hab i no Texte vo Blumentopf und KKS am Computer abgetippt, auswendig glernt, habs am Schulhof grappt und bin jedem damit aafn Sack ganga. I wor scho immer a Bursch der überall aufgfallen is. Spada worns dann scho eigene Texte. Irgendan Zeitvertreib hod si moan i jeder in der Pubertät gsucht.
JB: An welchem/n Projekten arbeitest du gerade?
MH: Aktuell hob i mei neies Album „Idylle“ fertiggstellt. Die Tracks san bereits alle gmastert. Etz kümmer i mi ums Coverdesign, passende Merchandiseartikel, Videodrehs und alles wos drum rum dazughert um des ganze der Öffentlichkeit zu präsentieren. Des Ding wird übrigens Ende November auf CD, Digital und erstmals aaf Vinyl erscheinen.
JB: Wie verdienst du dein Geld?
MH: Da ich Ende 2015 durch Insolvenz meinen Job in ana Metallgießerei, in der i 15 Jahre gearbeitet hab verloren hab, versuch i erstmals in meim Leben mei Geld hauptsächlich mit der Musik zu verdienen. Vorher wors bloß a Hobby nebenbei und etz is es mei „Hauptaufgabe“ Mal schaun ob i mi über Wasser halten kann.
Musik: Es beste wos mir passiern hod kinna
JB: Gibt es einen Lieblingsort? Wenn ja, warum dieser?
MH: Meine Lieblingsorte san alle in denen weitestgehend koane Leit unterwegs san. I hob gern meine Ruhe und häng am Liebsten in Wäldern, aaf Wiesen oder sonstigen von Hektik befreiten Orten ab.
Ab und an bin i scho unter Leuten und gey a furt zum feiern, aber prinzipiell steigern Menschenmassen die Qualität meines Wohlbefindens eher weniger.
JB: Was macht dich glücklich?
MH: Wenn i vo Leuten hör dass i ihnen im Leben Hoffnung und a positive Ausrichtung nach vorne geben hab. I gfrei mi, Menschen mit meiner Kunst unterhalten zu kinna und durch verschiedene Lebenslagen zu begleiten. I schreib sachen nieder die mich in meim Leben beschäftigen im positiven und im negativen Sinne. Dadurch hoff i, dass sich andane Leute mit genau den Sachen net allein fühlen und merken, dass sie net die oanzigen san die sich in dem oft net wirklich menschlich laufenden System fehl am Platz fühlen.
- BBou in seinem Element
- Vorher wors bloß a Hobby nebenbei und etz is es mei „Hauptaufgabe“
JB: Wo siehst Du Dich in 5 Jahren?
MH: Bewusster bei mir selber (hoffentlich).
JB: Erzähl uns mehr von deinem Heimatdorf Wolfsbach.
MH: Wolfsbach is a kleines Dorf im Landkreis Amberg-Sulzbach in da Oberpfalz. Da ich da aufgewachsen bin fühl ich mich wascheins deswegen einfach am wohlsten. Ich fahr mitm Radl koan Kilometer und bin scho mitten in der Natur. Es is aaf jeden Fall saugechillt und fernab jeder Großstadthektik. Des oanziche Manko is, dass viel Leute hier immerno hinterm Mond leben, si jeden Tag die Birne mit Bier vollschütten und auf der andern Seite Kiffer als Schwerverbrecher ansehen. Ich würd einige hier durchaus als „Roboter“ bezeichnen. Wos da Bauer niad kennt, moch a niad…des triffts guad find i.
Typischer Tag
Mich auf mei E-Bike hocken, des zu meim Hauptfortbewegungsmittel gworden is, da ich auf Grund meiner Chillerei mich als Fahrer in koa Auto mehr setz, obwohl ich an Führerschein hob, und damit quer durchs Land foahrn. I leb so a wengl wie a Zigeina. Mal dao aaf da Couch penna, mal dao aaf da Couch penna, interessante Menschen kennalerna, Kontakte pflegen und Musik macha.
Social Media: Sauguad da ma sich ohne großen Umstand mit gleichgesinnten connecten kann. Des gibt Kraft und Motivation. In meim Dorf würd ich sunst eingehen, weils da ganz wenige gibt die die gleiche Einstellung zum Leben haben wie ich.
Musik: Es beste wos mir passiern hod kinna
Vorbilder: Es gibt Menschen die mi inspiriern in meim Leben aber koane Vorbilder in dem Sinne.
Flow: Wenn alles im Fluss is lafft alles wie gschmiert. Wenn ma für des koa Gespür entwickelt dann legt ma si selber Steine in den Weg. Alles im Universum basiert auf Schwingungen. Alles is a unendlicher Fluss. Ma muss es bloß schaffen sich dem ganzen hinzugeben. Is mei Meinung.
Inspiration: Alle Leute in meim Umfeld die es Leben niad so ernst nehma und des Kind in sich bewahrt haben, oder zumindest soweit wie es ihnen in unserer Leistungsgesellschaft möglich ist.
Abenteuer: Es ganze Leben.
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